Herausforderungen meistern, Chancen nutzen

Ein Beitrag von Nadine Schwarz, Bereichsleitung Markt

Die stationäre Altenpflege steht 2025 unter hohem wirtschaftlichem und strukturellem Druck. Steigende Kosten in allen Bereichen und Fachkräftemangel belasten die Branche seit 2020 und gipfelten in den vergangenen drei Jahren in ehemals nicht vorstellbaren Betreiberinsolvenzen. Dem gegenüber steht ein historisch wachsender Versorgungsbedarf. Für Investoren stellen sich berechtigte Fragen. Wo liegt künftig der Wert von Pflegeimmobilien? Welche Voraussetzungen sichern in diesem nachgefragten Segment Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und gesellschaftliche Wirkung?

Ein Blick auf die Zahlen unterstreicht die Dynamik. Bereits heute sind über 5,7 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. Bis 2055 steigt diese Zahl auf mehr als 6,8 Millionen. Zwar wird derzeit der Großteil der pflegebedürftigen Menschen zu Hause versorgt, die Zahl der pflegenden Angehörigen wird perspektivisch aber eher rückläufig sein.

Nadine Schwarz, Bereichsleitung Markt
Nadine Schwarz, Bereichsleitung Markt

Erwerbstätigkeit, Urbanisierung und veränderte Lebensstile erschweren die Pflege durch Angehörige. Daher wächst die Nachfrage nach professionellen Pflegeplätzen strukturbedingt – unabhängig von Konjunktur und politischer Ideologie. Gleichzeitig ist die wirtschaftliche Lage vieler Betreiber angespannt. Laut Branchenverbänden wirtschaftet fast jedes fünfte Heim am Limit. Ursachen sind steigende Personal- und Energiekosten, regulatorische Auflagen und Fachkräftemangel in Verbindung mit oftmals verzögerter Zahlung durch die Kostenträger.

Langwierige Genehmigungsverfahren und zögerliche Anpassungen der Heimentgelte machen nicht wenigen Pflegebetrieben zu schaffen. Für Investoren ist daher die Betreiberwahl entscheidend. IMMAC setzt auf Partner mit Innovationskraft, ESG-Kompetenz und nachhaltigem Personalkonzept und begleitet diese aktiv bei Sanierung, Digitalisierung und Standortentwicklung.

Menschliche Nähe bleibt das Herz der Pflege auch in einer digitalen Zukunft
Menschliche Nähe bleibt das Herz der Pflege auch in einer digitalen Zukunft

Innovation durch Digitalisierung als Schlüssel zur Effizienz
Die Digitalisierung hat auch die stationäre Altenpflege erreicht – wenn auch mit Verzögerung. Während andere Branchen längst auf digitale Steuerung, automatisierte Prozesse und KI-gestützte Analytik setzen, dominieren in vielen Einrichtungen noch Papierdokumentation und analoge Organisation. Doch das ändert sich, veranlasst durch Personalmangel und ständig steigende Anforderungen.

Innovative Technologien bieten enormes Potenzial. Die digitale Pflegedokumentation erleichtert die Erfüllung bürokratischer Anforderungen und schafft damit zeitlichen Freiraum für menschliche Zuwendung. KI-gestützte Dienstplanung macht Schichtsysteme effizienter und transparenter. Sensorbasierte Überwachung erkennt Stürze oder Auffälligkeiten von Bewohnern, meldet und dokumentiert sie automatisch. „Predictive Maintenance“ analysiert technische Anlagen und Energieverbräuche, um Ausfälle zu verhindern und Kosten zu senken. Smart-Building-Technologien ermöglichen die gezielte Steuerung von Licht, Raumlufttechnik und Zugängen – individuell, energiesparend und komfortabel.

ESG als Erfolgsfaktor für die Zukunft der Pflegeimmobilien
Auch im Personalmanagement entstehen neue Chancen zur Qualitätsverbesserung. Digitale Schulungsplattformen, automatisierte Kompetenzabgleiche und strukturierte Einarbeitungssysteme machen Pflegeeinrichtungen effizienter und attraktiver – für Mitarbeitende wie für Betreiber, was letztlich dem pflegebedürftigen Bewohner zugutekommt. Wer heute in digitale Grundstrukturen investiert, etwa in Glasfaser, Gebäudeautomation und integrierte Systeme, schafft damit eine Basis für moderne Betriebsmodelle und zukunftssichere Wertschöpfung.

Parallel dazu gewinnt ESG als Bewertungsmaßstab weiter an Bedeutung. Was früher als weiche Anforderung galt, ist heute fester Bestandteil von Finanzierungsmodellen, Ausschreibungen und politischen Erwartungen. Pflegeimmobilien, die nicht ESG-konform aufgestellt sind, verlieren an Attraktivität, Liquidität und Marktwert. Die Relevanz zeigt sich an konkreten Kriterien: Die EU-Taxonomie erhöht den Offenlegungsdruck. Banken belohnen ESG-konforme Betriebe und Objekte mit besseren Konditionen.

Förderprogramme unterstützen energetische Sanierungen – von Fassadendämmung über Wärmepumpen bis hin zu Photovoltaik. ESG ist damit kein ethischer Zusatz, sondern strategischer Erfolgsfaktor.

Die Pflegeimmobilie als zukunftssicheres Investment
Trotz aller Herausforderungen bleibt die stationäre Pflegeimmobilie ein tragfähiges Investment. Wer heute in digitale Infrastruktur, energieeffiziente Technik und belastbare Betreiberpartnerschaften investiert, gestaltet aktiv die Versorgung von morgen – verantwortungsvoll, wirtschaftlich und gesellschaftlich wirksam.

Research im Fokus: Daten, die den Unterschied machen
Die Ergebnisse der Pflegestatistik 2023 bieten eine fundierte und präzise Perspektive auf den Pflegeimmobilienmarkt in Deutschland.
Aktuell sind rund 5,7 Millionen Menschen pflegebedürftig, was einem Anstieg von etwa 15 Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht. Angesichts des demografischen Wandels wird diese Zahl in den kommenden Jahren weiter steigen. Prognosen zufolge werden bis 2055 rund 6,8 Millionen Menschen pflegebedürftig sein. Die Entwicklung der Bevölkerungsstruktur untermauert die wachsende Bedeutung des Pflegebereichs: Der Anteil der über 80-Jährigen wird sich von 2021 bis 2070 verdoppeln. Schätzungen zufolge werden dann zwischen 8,4 und 9,9 Millionen Menschen in Deutschland als „hochaltrig“ gelten und mit hoher Wahrscheinlichkeit Pflegebedarf entwickeln. Diese demografische Entwicklung zeigt die dauerhaft steigende Nachfrage nach Pflegeplätzen, barrierefreiem Wohnraum und geeigneten Pflegeangeboten eindrucksvoll auf.
Die Fundamentaldaten belegen somit nicht nur die Dringlichkeit, sondern auch die klaren Wachstumschancen im Bereich der Pflegeimmobilien.

Anzahl Pflegebedürftiger im Jahr 2023 nach Versorgungsart, Quelle: Statstisches Bundesamt (Destatis) (2023) Pflegestatistik 2023
Anzahl Pflegebedürftiger im Jahr 2023 nach Versorgungsart, Quelle: Statstisches Bundesamt (Destatis) (2023) Pflegestatistik 2023

Der Beitrag erschien zuerst in der IMMACTUELL (Ausgabe 1/2025)

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